Einleitung
Wenn ich das Jahr 2024 in zwei Worten zusammenfassen müsste, wären es die Begriffe: Schwangerschaft und Bewusstheit.
Im Januar 2025 kommt unser Kind zur Welt, und das hat das Jahr 2024 bereits stark geprägt. Fast das gesamte Jahr wurde von der Schwangerschaft begleitet. Dennoch gab es auch in vielen anderen Bereichen eigene Themen, die am Ende mit einem gewissen Bewusstsein zusammenkamen.
Bewusstheit ist ein Begriff, den ich nicht allzu gern benutze, da er oft verwendet wird. Doch im Moment fällt mir kein besserer Begriff ein; vielleicht würde auch „Fokus“ passen.
Familienleben
Ich glaube, wenn eine Schwangerschaft im Haus ist, erscheinen viele Themen nicht mehr so wichtig. Glücklicherweise ging es meiner Frau bis jetzt sehr gut. Alles verlief recht unkompliziert für eine Schwangerschaft, sodass ich nicht allzu viel direkt damit zu tun hatte. Generell haben wir auch darauf geachtet, dass kein Stress aufkommt.
Das hat sich auch in der Minimierung unserer Prioritäten gezeigt. Wir haben eher hinterfragt, was wirklich wichtig ist, und alles andere beiseitegelassen – egal, ob es um Materielles oder um Gedanken ging.
Am Ende macht das etwas mit einem im Kopf. Nächstes Jahr wird vieles anders sein, und es ist eine Mischung aus Vorfreude und Ängsten, die aufeinandertreffen. Doch die Vorfreude überwiegt eindeutig.
Persönliches Leben
Äußerlich ist in diesem Jahr nicht viel passiert, aber innerlich habe ich viel gewonnen. Zum ersten Mal seit Jahren habe ich in der zweiten Jahreshälfte keine Fortbildung oder Ähnliches mehr gemacht, sondern mich auf das gestützt, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, und es sacken lassen.
Zwischendurch war das ein ziemliches Auf und Ab. Alte und neue Sichtweisen auf die Welt sind aufeinandergetroffen, und das nicht nur wegen der Schwangerschaft.
Am Ende war es eine Kunst, die eigenen Erwartungen genauer zu hinterfragen: Sind das wirklich meine Erwartungen oder kommen sie von anderen oder der Gesellschaft? Mit der Zeit finde ich mehr und mehr zu meinen eigenen Erwartungen. Das war nicht immer einfach, aber es macht mich deutlich ruhiger und glücklicher.
Gesundheit und Wohlbefinden
Ich fange mal mit dem Negativen an: In diesem Jahr war ich dreimal mit Fieber eine Woche lang krank. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so häufig krank war.
Das hat dazu geführt, dass meine sportlichen Ambitionen eher einer Achterbahn glichen. Ich habe zwar recht regelmäßig Sport gemacht, meist drei oder vier Monate lang, bis mich dann eine Krankheit für zwei Wochen zurückgeworfen hat und ich wieder von vorne anfangen musste.
Das hat mental manchmal mehr Motivation erfordert, wieder anzufangen. Am Ende habe ich mich jedoch mehr mit meiner Gesundheit beschäftigt. Ich habe „Darm mit Charme“ gelesen und lese gerade „Breath“. Davor habe ich noch „Outlife“ gelesen. Viele Bücher zum Thema Gesundheit sind so in meinen Kopf gewandert.
Mittlerweile koche und backe ich auch wieder mehr. Dazu aber mehr in den Hobbys.
Für das gesamte Jahr gesehen hat sich mein Wohlbefinden jedoch deutlich verbessert. Ich versuche, mit kleinen positiven Gewohnheiten Dinge zu verbessern, anstatt wie früher mit der Brechstange zu handeln, und das tut mir eindeutig sehr gut.
Arbeit und Projekte
Bei der Arbeit konnte ich Anfang Januar in einem ganz neuen Projekt mit einem kleinen, feinen Team starten. Es war schön, etwas recht frei entwickeln zu können und eine Grundlage zu schaffen, die andere Teile des Projekts deutlich vereinfachen sollte.
Der erste interne Release erfolgt wohl Anfang 2025, und ich bin schon ein wenig gespannt, wie die anderen Entwickler darauf umstellen werden.
Schwierig war es, bei einem neuen Projekt immer wieder den Fokus auf das Wesentliche zu richten. Ideen gibt es genug, aber nicht alle sind zum jetzigen Zeitpunkt nötig oder sinnvoll.
Insgesamt bin ich beruflich mit dem Jahr recht zufrieden. 2025 möchte ich auch mal ein persönliches Projekt veröffentlichen. Das ist das einzige, was mir in diesem Bereich etwas missfällt. Dort spielt auch wieder das Thema Perfektionismus eine Rolle.
Reisen und Freizeit
Das letzte Jahr ohne Kind hat uns einen guten Anstoß gegeben, um noch viel zu erleben. Alles hier aufzulisten würde diesen Beitrag sprengen.
Bei den großen Reisen hatten wir die drei M’s: Marokko, Madeira und Malta. Jede Reise hatte ihre eigenen Höhepunkte, und ich möchte keine davon missen. Über die einzelnen Reisen werde ich wohl noch gesondert berichten. Nur so viel: Malta, und vor allem die Insel Gozo, war ein Highlight für mich.
Ansonsten haben wir viele Kurztrips in der Nähe unternommen, von einem Hausbooturlaub über den Papageienpark bis hin zu Ausflügen in die Natur. Bis Ende des Herbstes gab es kaum ruhige Wochenenden, aber das tat am Ende auch gut. Jetzt sind wir bereit für etwas Ruhe mit dem Baby im nächsten Jahr.
Hobbys und Interessen
Gerade zum Ende des Jahres hat das Kochen und Backen wieder zu mir gefunden. Ehrlich gesagt, war mir mittlerweile recht unklar, wo meine Hobbys liegen und was ich als normal empfinde.
In den letzten Wochen habe ich wieder angefangen, Brote zu backen, und mittlerweile werden sie schon ziemlich gut. Dazu habe ich Kefir angesetzt und möchte in naher Zukunft mehr mit Fermentation experimentieren.
Außerdem habe ich meine Fotografie in diesem Jahr wieder deutlich intensiviert und mit der großen Kamera viel mehr Bilder gemacht. Viele Aufnahmen sind einfach Reportagen über das, was im Alltag oder auf Reisen passiert. Dadurch integriert es sich auch gut in den Alltag.
Ein wenig hat dabei wohl auch die Schwangerschaft dazu beigetragen, die große Kamera wieder zu nutzen. Ich möchte bewusst mit Kind fotografieren und nicht ständig mit dem Handy hantieren. Das fällt mir mit einer richtigen Kamera viel einfacher, und im direkten Vergleich ist das Bild einfach eine andere Welt.
Alltagsorganisation
Mittlerweile habe ich gelernt, dass Gewohnheiten extrem viel im Leben ausmachen. Daher habe ich allerlei einfache Gewohnheiten geschaffen. Alles ist simpel und unkompliziert. Vielleicht komme ich darauf auch noch einmal in einem anderen Artikel zurück.
Im Großen und Ganzen steht dabei auch die Reduktion weit vorne. Oft stelle ich mir die Frage: Ist das wirklich nötig? So bleiben Käufe manchmal monatelang auf der Wunschliste und verschwinden wieder, oder im Alltag wird hinterfragt, ob die Optimierung wirklich so viel bringt.
Am Ende finde ich eine gute Mischung aus Planung und Freiheit im Moment am besten, und das klappt hier ziemlich gut.
Zukunft und Ziele
Was ich 2024 über meine Zukunft gelernt habe, ist, dass ich eigentlich gar nicht so viel will. Ich möchte glücklich sein und Dinge fördern, die mich glücklich machen. Oft ist das einfach die Freiheit, sehr flexibel zu sein. An einem Tag viel zu arbeiten und am anderen Tag gar nicht. Dank meines Berufs bin ich dort schon sehr flexibel und dafür sehr dankbar.
Höhepunkte des Jahres
Natürlich war die Schwangerschaft ein Höhepunkt des Jahres, aber sie hat mir auch gezeigt, wie ähnlich wir als Paar ticken. Alles war sehr entspannt und harmonisch, und es gab nie Konflikte über Käufe fürs Kind oder über unterschiedliche Vorstellungen.
Wenn es ums Reisen geht, dann ist Malta eindeutig ein Highlight für mich. Gutes Essen, angenehme Wassertemperaturen und viel Ruhe an den richtigen Orten.
Zuletzt war ein Höhepunkt zu lernen, wie wenig es braucht, um sehr zufrieden zu sein. Oft hat das mehr mit meinem bewussten Fokus zu tun, als mit der tatsächlichen Situation.
Herausforderungen und Learnings
Anfang des Jahres gab es familiär einen ziemlichen Tiefschlag. Besonders in der Zeit, als ich geschäftlich unterwegs war und nicht zu Hause sein konnte. Dazu waren die Krankheiten auch kein Spaß, da ich gerade wieder gut im Training war und dann die Krankheit dazwischenkam.
Aber am Ende hat es oft geholfen, sich auf eine positive Zukunft zu konzentrieren und zu akzeptieren, dass jeder Moment seinen Grund hat. Nicht immer schön, aber für mich ist das eine der besten Arten, mit solchen Situationen umzugehen.
Das möchte ich auch im nächsten Jahr so gut es geht weiterführen.
Ausblick auf 2025
2025 wird natürlich ganz im Zeichen des Kindes stehen. Ich glaube, dadurch wird sich schon mehr als genug ergeben. Der Wunsch ist, eine schöne Zeit zu dritt zu haben und einfach ein gutes Jahr zu erleben. Glücklich zu sein.
Am Ende möchte ich einfach mein Bestes geben und das Beste aus dem Jahr machen. Was das genau sein wird? Aktuell habe ich noch keine Ahnung. Aber die Richtung ist klar: Wenn es mich glücklich macht, kann der Weg nicht falsch sein.
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